Dienstag, 22.10.2024, 17:00 Uhr

Eintritt frei

Audimax, Campus Lübeck
Mönkhofer Weg 245, 23562 Lübeck

(UN)WISSEN.SCHA(F)FT.RASSISMUS Eröffnung der Wanderausstellung "Migrantischer Widerstand im Hamburg der 90er Jahre" im Rahmen des Studium Generale im Wintersemester 2024/2025

Am 22. Oktober um 17 Uhr laden wir zur feierlichen Eröffnung der Ausstellung im Foyer des Audimax ein: Der Kurator Gürsel Yıldırım wird vor Ort sein und die Besucher:innen durch die Ausstellung führen. Um 19 Uhr beginnt der Diskussions- und Gesprächsabend mit Gürsel Yıldırım im Solizentrum Lübeck, Willy-Brandt-Allee 11 im Rahmen der Kritischen Orientierungswoche (KOW) Lübeck. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Bei Interesse können weitere Führungen mit dem Kurator organisiert werden. Die Ausstellung wird im Rahmen der LH3 Veranstaltungsreihe „(UN)WISSEN.SCHA(F)FT.RASSISMUS“ gezeigt und wird in Kooperation mit dem Haus der Kulturen Lübeck organisiert.

Vom 22. Oktober bis 14. November wird die Wanderausstellung im Audimax der Universität zu Lübeck gezeigt und ist ab 18. November an der Technischen Hochschule und ab Januar 2025 an der Musikhochschule Lübeck zu sehen.

 

Die Wandzeitung „Migrantischer Widerstand im Hamburg der 90er Jahre“ wurde von dem Hamburger Soziologen und Aktivisten Gürsel Yıldırım kuratiert und besteht aus zwölf großen Wandtafeln. Die Ausstellung erinnert an Anlässe und Formen von selbstorganisiertem Widerstand von Migrant:innen, Geflüchteten und Jugendlichen in den 90er Jahren. Sie dokumentiert unter anderem die Proteste von Migrant:innen nach den rassistischen Brandanschlägen in Mölln (1992), Solingen (1993) und Lübeck (1996), die Kämpfe von Geflüchteten gegen Zwangsumverteilung und für Bleiberecht sowie erinnerungspolitische Kämpfe in Folge rassistischer Morde und für die Umbenennung von öffentlichen Plätzen. 

Die Ausstellung basiert auf den über Jahre gesammelten Materialien von Gürsel Yıldırım: Fotos von Demonstrationen und Kundgebungen, Streiks von Migrant*innen und Geflüchteten. Sie enthält Flugblätter, Plakate und Zeitungsartikel. „Es geht um den Widerstand von Menschen“, sagt Yıldırım, „die als politische Subjekte ihren Platz in der Gesellschaft fordern.“ In den 1990er Jahren gehörte Gürsel Yıldırım u.a. dem Migrant:innenkollektiv an, das von 1995 bis zum Jahr 2000 die Zeitschrift köXüz als Plattform für Migrant:innen und Geflüchteten herausgab. Gürsel Yıldırım hat immer viel Zeit und Energie in die antirassistische Erinnerungsarbeit gesteckt. Die Umbenennung von öffentlichen Plätzen im Gedenken an die Opfer von rechter Gewalt ist ein besonderes Anliegen von Gürsel Yıldırım, der unter anderem seit 2020 in der Hamburger Initiative zum Gedenken an Ramazan Avci aktiv ist.

Die Wanderausstellung “Migrantischer Widerstand im Hamburg der 90er Jahre” ist in Kooperation mit der Internationalen Kunstfabrik Kampnagel entstanden und wurde von der Freien und Hansestadt Hamburg im Rahmen der Initiative STADT MIT COURAGE gefördert. Sie wurde bereits vielfach ausgestellt und wird im Wintersemester 2024 an allen drei Lübecker Hochschulen präsentiert.